UNSERIÖSE VERMEHRER
Vorsicht vor unseriösen Vermehrern – Wichtige Informationen für Welpeninteressenten
Der Kauf eines Hundes sollte stets gut überlegt sein. Fehlende Aufklärung, falsch verstandenes Mitleid oder der vermeintliche Wunsch, „günstig“ an einen Rassehund zu kommen, führen häufig dazu, dass Hunde bei unseriösen Vermehrern oder Händlern gekauft werden. Die Folgen tragen später sowohl die Tiere als auch die neuen Besitzer.
Warum der „graue Markt“ wächst
In wirtschaftlich schwierigen Zeiten steigt die Versuchung, bei der Anschaffung eines Welpen auf ein „Schnäppchen“ zurückzugreifen. Rassehunde ohne gültige Papiere oder mit gefälschten Dokumenten werden zunehmend angeboten. Interessenten denken oft:
„Warum 900–1500 Euro bezahlen, wenn ich einen Rassehund schon für 300–600 Euro bekomme? Ich will ja nicht züchten, sondern nur einen Hund.“
Genau diese Überlegung nutzen Hundehändler, Massenzüchter und Vermehrer gezielt aus. Sie profitieren von Unwissenheit und Spargedanken – auf Kosten der Tiere und zukünftigen Halter.
Warum warnen wir vor solchen Hundekäufen?
1. Massenzüchter (Großzuchten)
Massenzüchter verfolgen kein Zuchtziel, sondern rein wirtschaftliche Interessen. Typische Merkmale:
viele verschiedene Rassen gleichzeitig
reine Zwinger- oder Stallhaltung
keine Gesundheitsvorsorge (keine HD-, Herz- oder Erbkrankheitsuntersuchungen)
keine Sozialisierung der Welpen
kein seriöser Zuchtverband im Hintergrund
Solche Zuchtstätten bergen ein hohes Risiko für gesundheitliche Probleme und Verhaltensauffälligkeiten.
2. Hundehändler
Hundehändler betreiben häufig Import- und Exportgeschäfte mit Welpen. Typische Risiken:
Welpen werden oft bereits im Alter von 4–6 Wochen von der Mutter getrennt
fingierte oder gefälschte Papiere sollen Seriosität vortäuschen
hohe Gesundheitsrisiken durch fehlende Impfungen, Parasiten, Mangelernährung
enorme spätere Tierarztkosten für Käufer
Gewinner sind die Händler – Verlierer sind die Hunde und ihre neuen Besitzer.
3. Gelegenheitsvermehrer
Vermehrer nutzen Hunde, um ohne Aufwand einen schnellen Nebenverdienst zu erzielen. Hinweise:
keine Einhaltung von Zuchtstandards
häufig bereits von Zuchtverbänden ausgeschlossen
keine Kontrolle durch Zuchtwarte
keine Gesundheitschecks der Elterntiere
keine hochwertigen Papiere
Auch hier fehlt die Verantwortung gegenüber dem Tier völlig.
Warum nur ein seriöser Züchter empfehlenswert ist
Ein verantwortungsvoller Züchter ist Mitglied eines anerkannten Zuchtverbandes und muss umfangreiche Anforderungen erfüllen:
Gesundheitsprüfungen der Elterntiere (z. B. HD, Herz, Augen, Genetik)
Wesenstests und Zuchtzulassungsprüfungen
regelmäßige Kontrollen der Zuchtstätte
tierärztliche Untersuchungen und Impfungen aller Welpen
Wurfabnahmen durch einen unabhängigen Zuchtwart (meist in den ersten Tagen und erneut mit 8–10 Wochen)
Erst nach diesen Kontrollen dürfen Welpen abgegeben werden.
Weitere Vorteile eines seriösen Züchters
Interessenten können Elterntiere kennenlernen
umfassende Beratung vor und nach dem Welpenkauf
Unterstützung bei Erziehung, Fütterung und Gesundheitsfragen
transparente Informationen zu Genetik, Verhalten und Entwicklung
sozial aufgezogene, gut geprägte Welpen
Ein guter Züchter hat Interesse daran, ein langfristig stabiles, gesundes Zuhause für seine Hunde zu finden.
Warum der Kauf beim Vermehrer Tierleid verstärkt
Jeder welpeninteressierte Käufer, der aus Mitleid oder Spargedanken bei einem Vermehrer kauft, schafft Platz für den nächsten Wurf.
Das bedeutet:
Das Geschäft läuft weiter – und das Tierleid ebenfalls.
Tierschutz beginnt beim hundebewussten Kauf.
Zum Preis eines Welpen
Die Kosten eines Welpen sollten niemals das entscheidende Kriterium sein.
Billig angebotene Welpen:
stammen fast immer aus schlechten Bedingungen
kommen häufig krank oder mangelhaft versorgt in ihr neues Zuhause
verursachen oft hohe und dauerhafte Tierarztkosten
bergen ein hohes Risiko für genetische Defekte und Verhaltensprobleme
Ein vermeintlich günstiger Kauf kann somit schnell zu einem teuren und traurigen Erlebnis werden.


