DER BILLIGE HUND

Die traurige Geschichte eines „billigen Hundes“

Dies ist die Fallbeschreibung von Lea, einem Kaninchendackel, der aus illegalem Handel stammt.


Während seriöse Züchter für einen Kaninchendackel mit Kurzhaar zwischen 900 und 1.500 Euro verlangen, werden Welpen aus Schwarzzuchten oder von Hundehändlern bereits für 300 bis 600 Euro angeboten. Die späteren gesundheitlichen, finanziellen und emotionalen Folgekosten sind jedoch häufig erheblich höher.

 


Herkunft und frühe Lebensumstände

Lea wuchs in einer illegalen Zuchtumgebung auf. Dort herrschten beengte, dunkle und unhygienische Bedingungen. Kontakt zu Menschen fand kaum statt. Die Mutterhündin war krank, unterernährt und konnte ihren Wurf nicht ausreichend versorgen. Viele der Welpen starben früh.

 

Lea wurde ihren Geschwistern und ihrer Mutter bereits sehr früh entzogen – zu einem Zeitpunkt, an dem die Welpen noch auf Muttermilch angewiesen gewesen wären. Anschließend wurde sie ohne ausreichende Versorgung und ohne Sozialisation an einen Tierhandel weitergegeben.

 


Aufenthalt im Tierhandel

Im Tierhandel lebte Lea mit ihrer Schwester in einem kleinen Käfig. Es gab keine feste Bezugsperson, keine stabile Versorgung und keine tierärztliche Betreuung.


Kunden begutachteten die Welpen häufig wie Ware; teils wurden sie grob behandelt. Leas Schwester starb kurze Zeit später an den Folgen der schlechten Haltung.

 

Daraufhin wurde Lea als „reduzierter Welpe“ angeboten, um sie möglichst schnell zu verkaufen.

 


Verkauf an eine Familie

Eine Familie kaufte Lea in gutem Glauben. Sie erhielt ein Zuhause, Zuwendung und fürsorgliche Pflege. Lea entwickelte eine enge Bindung zu den Familienmitgliedern, insbesondere zu dem Kind, mit dem sie viel Zeit verbrachte.

 


Diagnosen beim Tierarzt

Beim ersten Tierarztbesuch wiesen die Untersuchungen auf mehrere schwerwiegende gesundheitliche Probleme hin:

  • Hüftgelenksdysplasie (HD)

  • Herzfehler

  • generelle Mangelentwicklung aufgrund fehlender Versorgung

  • genetische Defekte durch fehlende Zuchtkontrollen

 

Der Tierarzt bestätigte, dass Lea aus einer unseriösen Zucht stammen müsse. Bei solchen Zuchten werden Elterntiere nicht auf Erbkrankheiten untersucht – gesundheitliche Probleme sind daher häufig.

 


Krankheitsverlauf

Im Laufe der nächsten Monate verschlechterte sich Leas Gesundheitszustand:

  • starke Schmerzen beim Bewegen

  • Atemnot schon bei geringer Belastung

  • deutliche Entwicklungsrückstände

  • regelmäßige Behandlungen ohne langfristige Besserung

 

Als Lea sechs Monate alt war, waren alltägliche Bewegungen bereits nur noch unter starken Schmerzen möglich. Das Spielen im Freien oder einfaches Laufen wurden zunehmend unmöglich.

 


Euthanasie aus medizinischen Gründen

Eines Nachts verschlimmerten sich die Schmerzen so sehr, dass die Familie Lea sofort zum Tierarzt brachte. Aus medizinischer Sicht bestand keine Aussicht mehr auf Besserung.


Der Tierarzt entschied gemeinsam mit der Familie, Lea aus ihrem Leid zu erlösen.

 


Fazit und Hinweis

Leas Geschichte steht stellvertretend für viele Hunde aus illegalem Handel oder unseriösen Zuchten. Die Anschaffungskosten eines „billigen Hundes“ erscheinen zunächst niedrig, doch:

  • die gesundheitlichen Risiken sind massiv,

  • die tierärztlichen Kosten steigen schnell ins Vielfache,

  • und die emotionalen Belastungen für Familien und Tiere sind erheblich.

 

Ein verantwortungsvoller Kauf bei einem geprüften, seriösen Züchter schützt Tiere und Menschen vor solchen Schicksalen.